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Zwei Veranstaltungen von "Wuppertal stellt sich quer"

Autor*in: Redaktion solital.de
2 Minuten
Zwei Veranstaltungen von "Wuppertal stellt sich quer"

1. Lesung und Gespräch mit dem Journalisten Yücel Özdemir über den NSU-Prozess am 22. März, 19:30 Uhr
Nachbarschaftsetage des BOB-Campus, Max-Planck-Straße 19, 42277 Wuppertal-Oberbarmen

Anlässlich der Aktionswochen gegen Rassismus laden wir am 22. März zu Lesung und Gespräch über den NSU-Prozess ein. Der Journalist Yücel Özdemir hat den Prozess begleitet und ein Buch dazu geschrieben. Seine Erfahrungen und Beobachtungen wird er mit uns teilen. Im Anschluss an die Lesung findet ein Podiumsgespräch mit Fragen aus dem Publikum statt.

Zwischen den Jahren 1999 und 2006 verübte die rechtsextreme Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) deutschlandweit mehrere Anschläge und ermordete insgesamt neun Menschen mit Migrationsbiografie. Obwohl Familienangehörige schon sehr früh darauf aufmerksam machten, dass sie einen rassistischen und rechtsextremen Hintergrund hinter der Mordserie vermuten, wurde erst sehr spät in diese Richtung ermittelt. Stattdessen verharmlosten Behörden und Medien die Mordserie und zogen diese mit rassistischen Bezeichnungen ins Lächerliche. Familien der Opfer oder diese selbst wurden jahrelang als Täter verdächtigt und kriminalisiert. Erst im Jahr 2011 wurde die Serie durch die Selbsttötung von zwei NSU-Mitgliedern und der Veröffentlichung von Bekennervideos aufgedeckt. Der Prozess ab 2013 machte ein systematisches und schwerwiegendes Versagen seitens der Polizei und des Verfassungsschutzes sichtbar. Viele Fragen bleiben bis heute unbeantwortet.

Mit der Veranstaltung möchten wir Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter gedenken.

Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Türkisch statt. Der Eintritt ist frei. Am Haupteingang wird jemand erkennbar bereitstehen, um einen barrierearmen Zugang zu schaffen. Sprechen Sie uns bitte an.

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2. Tag der Vielfalt am 24. März, 13:00 bis 18:00 Uhr / Diskussion, Lesung, Workshop, Kennenlernen und vieles mehr
Loher Bahnhof, Rudolfstraße 125, 42285 Wuppertal direkt an der Nordbahntrasse

Das Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft und Kultur prägt unsere Stadt und die gesamte Gesellschaft. Gemeinsam möchten wir anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus zeigen, dass Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Aus diesem Anlass veranstaltet das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer“ einen besonderen Tag der Vielfalt. Wir sorgen für Spiel und Spaß, Getränke, Essen, kleine Aktionen an den Ständen und Inhaltliches in den beiden Seminarräumen vor Ort. 

Ab 13:30 Uhr Musik mit Schmodders.

Programm: 

Seminarraum 1:
13:15 Uhr Daniela Tobias (MLZ Solingen) "Die Rolle des Antisemitismus in Verschwörungsideologien"
14:30 Uhr: Initiative N-Wort stoppen. Wuppertal „Wie kann ich Antirassismus in den Alltag integrieren“
16:00 Uhr: Dr. Anke Hoffstadt (HS Düsseldorf) „Ideologie Konzepte der AfD und wie wir diesen entgegentreten können“

Seminarraum 2:
Jeweils 13:30 und 15:30 Uhr: Lesung aus antirassistischer Literatur
Jeweils 14:30 und 16:30 Uhr: Workshop „Gegenhalten gegen rassistische Parolen“

Webseite des Bündnisses:
https://wuppertal-stellt-sich-quer.de

© Text und Foto: "Wuppertal stellt sich quer"