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Sehnsucht - nach Frieden

Autor*in: Redaktion solital.de
~1 Minute
Sehnsucht - nach Frieden

Sehnsucht

Mir fehlen die Tage, an denen ein Gewehr nur ein Spielzeug war
 
Mit Kugeln aus Kunststoff statt knallendem, tötendem Blei
 
Mir fehlen die Tage, an denen nur Sterne am Himmel glänzten
 
Als die Raketen nicht da waren, das Zwitschern noch nicht vorbei 
 
Mir fehlen die Tage, an denen das Feuer Wärme im Winter spendete
 
Heute keine Spenden mehr, nur noch wutentbranntes Geschrei 
 
Mir fehlen die Tage, an denen mein Vater mich nicht vor Freunden warnte
 
Mein Kind, wer weiß, jeder kann wohl ein Spitzel sein
 
Mir fehlen die Tage, an denen ich glaubte, Soldaten schützen uns alle
 
Jetzt tauchen sie immer in meinen Alpträumen auf, gierig und feig
 
Mir fehlen die Tage, an denen der Bus nicht an Trümmern vorbeifuhr
 
An denen die Kinder glücklich waren und nicht voller Kummer und Neid  
 
Mir fehlen die Tage, an denen man alles nur im Fernsehen sah
 
Und dann, komplett unbeeindruckt, sagte, das tut mir wirklich leid
 
Mir fehlen vor allem die Worte

© Text: Hashem Tarabichi 
© Bild: pixabay