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Ken Saro-Wiwa vs. Shell

Autor*in: Phyllis X
3 Minuten
Ken Saro-Wiwa vs. Shell

Erinnerung an den 27. Todestag von Ken Saro-Wiwa am 10. November 1995 in Port Harcourt

„Großartiges Ogoni. Land der Ehre, Großes Ogoni, Land des Wohlstands. Ich warne das Volk der Ogoni: Wir werden nicht mit Macheten kämpfen, unser Kampf gründet sich auf Verstand und Frieden. Es soll kein Blut vergossen werden.“

Ken Saro-Wiwa war ein nigerianischer Schriftsteller und Bürgerrechtler, der sich für Umweltschutz und Menschenrechte eingesetzt hat. Er gehörte zu der indigenen Bevölkerungsgruppe der Ogoni und gründete die Organisation MOSOP („Bewegung für das Überleben des Ogoni-Volkes “)

Seit den 50er Jahren hat der Konzern Shell die Ogoni verdrängt, die von der Fischerei leben, ihren Lebensraum massiv verschmutzt und auch in Kauf genommen, dass tausende Menschen aufgrund dessen verstarben und versterben.

In den 90er Jahren führte Ken Saro-Wiwa mit MOSOP mehrere gewaltfreie Demonstrationen gegen Shell, mit den Forderungen die geschädigten Gebiete zu sanieren, den Lebensraum der Ogoni wieder herzustellen und die Einheimischen an den Einnahmen aus der Erdölförderung zu beteiligen.

Anstatt darauf einzugehen und für seine Fehler einzustehen und sie zu beheben, schaltete der Konzern, der die Regierung Abacha‘s unterwandert hatte eine mobile Polizeieinheit ein. Diese vertrieb mehrere 10.000 Menschen, ließ Tausende hinrichten. So wurden auch Ken Saro-Wiwa und 8 andere Aktivisten (The Ogoni 9) in einem Schauprozess zum Tode verurteilt und exekutiert.

Weder Menschenrechtsorganisationen noch die Regierungschefs anderer Länder, Organisationen wie die EU, UNO oder African Union konnten die nigerianische Regierung dazu bringen, das Todesurteil zurückzuziehen oder die Verurteilten zu begnadigen.

Ich sage es jetzt, wie es ist –Shell hat Ken Saro-Wiwa ermordet! Shell - an euren Händen klebt das Blut Unschuldiger! Das ist Blut für Öl! 

Im Jahr 2008 strömten in Bodo-Creek bei Port Harcourt 72 Tage lang bis zu 4.320 Barrel Öl täglich die Gewässer.

2010 trat sieben Tage lang Öl aus; es wurden etwa 27.000 bis 95.500 Tonnen Rohöl freigesetzt.

Das Land muss saniert werden und Shell muss Verantwortung für seine Verfehlungen tragen. Wie viele Menschen im globalen Süden müssen noch sterben, um unseren Bedarf an günstigem Öl im Westen zu decken?

Shell möchte bis heute keine Verantwortung für die Verseuchung eines gesamten Gebiets tragen, obwohl etwa zwei Millionen Tonnen Rohöl haben das Ökosystem des Nigerdeltas verschmutzt haben. Eine Sanierung dieses Gebietes würde schätzungsweise bis zu 30 Jahren dauern – während die noch immer dort lebenden Menschen eine Verringerung ihrer Lebenszeit um ca. 10 Jahre riskieren.

WIR KLAGEN AN! Wir fordern ein sofortiges Ende der ausbeuterischen Aktivitäten von Shell, den sofortigen Beginn von Wiederherstellungsarbeiten und dass der von Shell begangene Ökozid klar und deutlich als Straftat deklariert und entsprechend verfolgt wird!

Es wird am Donnerstag, dem 10. November um 16.00 Uhr eine Mahnwache geben: in Köln vor der Shell-Tankstelle auf der Venloer Straße 166!

Quellen:
 
Ken Saro-Wiwa – Wikipedia
 
Vor 20 Jahren in Nigeria - Erhobenen Hauptes zum Galgen | deutschlandfunk.de
 
Köln: Vortrag und Mahnwache anlässlich des 25. Jahrestags der Hinrichtung des nigerianischen Umweltaktivisten Ken Saro-Wiwa und acht seiner Mitstreiter | clausstille56